Istanbul-Berlin Stipendium: Open Studio mit Ece Eldek
19:00-20:00: Die Stipendiatin Ece Eldek im Gespräch mit der Kuratorin Susanne Weiß
Moderation: Tuğba Esen
Kunstquartier Bethanien, 1. OG Studio 139
Seit dem 15. Januar 2024 lebt und arbeitet die multidisziplinäre Künstlerin und Dichterin Ece Eldek als Stipendiatin des Berliner Senats und der nGbK im Kunstquartier Bethanien. In ihrer künstlerischen Praxis, die Video, Fotografie, Performance, Installation und Poesie umfasst, erforscht Eldek die Beziehungen zwischen Raum, Objekt und menschlicher Interaktion. Im Fokus stehen dabei Momente, in denen räumliche Beziehungen unerwartet kollabieren oder sich transformieren. In der Auseinandersetzung mit Objekten und den mit ihnen verbundenen Interaktionen schafft sie mit deren metaphorischen Potenzialen eine erzählerische Lesart.
Eldeks Arbeit setzt sich nicht nur mit dem Zusammenspiel von Raum und Objekten im täglichen Leben auseinander, sondern geht auch der Frage nach, wie diese Reflexion sowohl theoretisch als auch praktisch gestaltet werden kann. Dabei steht die Rekonstruktion und Wiederbelebung des Potenzials von Dingen im Kontext von transformativen menschlichen Prozessen im Vordergrund. Zentraler Bestandteil ihrer Arbeit ist zudem das komplizierte Netzwerk sozialer, politischer und kultureller Beziehungen sowie die Mechanismen und Prozesse, die sie miteinander verbinden. Ausgehend von der Idee, dass subjektive Erfahrung durch die Umwelt, das Gedächtnis und den sozialen/politischen Raum neu geformt und produziert wird, bringt sie sich als Künstlerin in unterschiedliche soziale Netzwerke ein.
In dem von Tuğba Esen moderierten Gespräch mit der Kuratorin Susanne Weiß wird Eldek über ihr jüngstes Projekt und die Recherchen sprechen, die sie in den letzten fünf Monaten in Berlin durchgeführt hat. Siehe auch eceeldek.com
Ece Eldek studierte zwischen 2005 und 2009 an der Marmara-Universität in Istanbul Bildende Kunst und Grafikdesign. Sie gehört zu den Gründungsmitgliedern der Kunstinitiativen TOZ Artist Run Space und Her Hal in Istanbul und ist Mitbegründerin und Redakteurin der 2020 gegründeten Online-Zeitschrift Moero, die zur Sichtbarkeit von Frauen in der Lyrikszene beiträgt. Ihre künstlerischen Arbeiten zeigte sie in zahlreichen internationalen Ausstellungen und Biennalen, darunter zuletzt auf der Istanbul Biennale, im SALT Galata Istanbul und im Piccadilly International Art Museum in Seoul, Südkorea.
Susanne Weiß ist Kuratorin und Kunstvermittlerin und lebt in Berlin, wo sie Museologie studiert hat. Ihr kuratorischer Ansatz ist geprägt von der Überzeugung, dass eine (Kunst-)Ausstellung fesselnd und kontextvermittelnd sein muss. Daher beziehen die von ihr initiierten Projekte und Formate eine Vielstimmigkeit aus verschiedenen Disziplinen und Richtungen kritisch mit ein. Sie hat in und zwischen London, Oxford, Jerusalem, Wien, Dresden, Sharjah, Heidelberg, Istanbul, Halle und Berlin gelernt und gearbeitet. Für weitere Informationen siehe auch mukimaki.de.
Tugba Esen ist eine selbstständige Editorin in Berlin. Sie studierte Werbung und Medien- und Kommunikationssysteme an der Istanbul Bilgi Universität, arbeitete als Editorial Coordinator und Pressesprecherin der Kunstgalerie Pi Artworks London und Istanbul, als Editorin der Kunstmarkt-Beilage der Istanbul Art News und der Kultur- und Kunstseiten von der Wochenzeitung Agos. Ihr erstes Buch mit dem Titel What is an actor after all? wurde 2017 vom Aras Verlag veröffentlicht. Neben ihren selbstständigen Projekten arbeitet sie derzeit im Bereich der Sozialpädagogik in Deutschland.
Das Stipendium der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt wird im Rahmen einer Kooperation zwischen dem Kunstverein neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) und dem Kunstraum Kreuzberg/Bethanien in Berlin sowie dem DEPO in Istanbul ermöglicht.