Peripherie als Ort
Das Hellersdorf Projekt
Etwa eine halbe Stunde vom Alexanderplatz entfernt liegt die Großsiedlung Hellersdorf, eine der letzten und umfassendsten Unternehmungen des ehrgeizigen DDR-Wohnungsbauprogramms. Mehr als 100.000 Menschen leben hier, das Durchschnittsalter beträgt zur Zeit des nGbK-Projekts gerade einmal 32 Jahre. Das von Ulrich Domröse und Jack Gelfort herausgegebene und bei Arnoldsche erschienene Buch widmet sich dieser Retortensiedlung, aber nicht mit der Frage, welche Existenzberechtigung sie hat, sondern mit welchen städtebaulichen Konzepten sie weitergebaut und in die gewachsenen Strukturen Berlins integriert werden kann. „In dem Maße, in dem es gelingt, aus den vorhandenen Qualitäten und Möglichkeiten attraktive Lebensräume zu entwickeln, haben Neubaustädte die Chance, über den natürlichen Alterungsprozess zu angenommenen Siedlungsgebieten mit einer ablesbaren Geschichte zu werden“, schreibt Domröse in seiner Einführung. Das Hellersdorf Projekt entstand aus dem Bedürfnis, die gegenwärtigen Entwicklungen des Ortes mit künstlerischen Mitteln zu reflektieren. So wurden mit Ulrich Wüst, Jens Rötzsch, Max Baumann und Helga Paris vier Fotograf_innen sowie mit Alexander Osang, Rolf Schneider und Gerwin Zohlen drei Autoren eingeladen, sich ein Bild von Hellersdorf zu machen. Das Buch spiegelt deren Eindrücke wider.
Hg.: Ulrich Domröse, Jack Gelfort
Mit Beiträgen von: Ulrich Domröse, Alexander Osang, Rolf Schneider, Gerwien Zohlen