A14 EastUnBlocChain (AT)

Format: Ausstellung mit Begleitprogramm (Screenings, Gesprächen, Performances, Onlinepräsentation)

Bevorzugter Zeitraum: Mitte Dezember 2025 bis Februar 2026

Mehr als 30 Jahre nach dem Beginn der postsozialistischen Transformation in Europa hallt in den Köpfen der Menschen immer noch die Vorstellung nach, dass die Länder, die die sozialistischen Einparteienregimes überwunden hatten, vor allem gegenüber ihren westlichen Brüdern „Nachholbedarf“ haben und sich der Moderne erst anchließen müssen. Glücklicherweise entfernen sich neue Ansätze in der Forschung zun Kalten Krieg von der Sichtweise zweier monolithischer, gegensätzlicher Blöcke und erforschen stattdessen das Konzept alternativer oder paralleler Modernen, die nicht nur von Mangel und Rückstand im ehemaligen Ostblock ausgehen.
Die Ausstellung und die begleitenden Veranstaltungen von EastUnBlocChain werden experimentelle Medienkunstwerke und -praktiken aus dem sozialistischen und dem Transformationszeitalter in Mittel- und Osteuropa, die Produktionskontexte, in denen sie entstanden sind und vor allem ihre heutige Relevanz präsentieren. Ein zentrales Ziel ist es, die Leitprinzipien („Algorithmen“-Metapher) dieser Werke und Praktiken/Prozesse herauszuarbeiten – z.B. Interaktivität, Zwei-Wege- statt Ein-Wege-Kommunikation (siehe Brechts Radiotheorie), Vernetzung, Überwindung zeitlicher und räumlicher Distanz, Automatisierung/künstliche Intelligenz, Gegenöffentlichkeiten u.a. Mit diesen „Algorithmen“ wollen wir untersuchen, wie diese Medienwerke heute zu uns sprechen und auch drängende aktuelle Fragen ansprechen können.
Die Kunstwerke werden nicht hierarchisch (chronologisch oder geografisch) geordnet, sondern nach den „Algorithmen“, die sie veranschaulichen, gruppiert, um den Besuchern die Möglichkeit zu geben, den Werken in einer beliebigen Reihenfolge zu begegnen. Es werden Vintage Wiedergabegeräte und (oft veraltete) Speichermedien verwendet.
Zur Bereitstellung von Hintergrundinformationen (Diagramme, Skizzen, Geheimpolizeiakten, Korrespondenz usw.) werden wir mit der Wiki-basierten Kunst-Online-Bibliothek Monoskop zusammenarbeiten, die über QR-Codes mit den Exponaten verbunden sein wird. Das Publikum wird eingeladen, durch Wiki-Workshops zur wachsenden Wissensbasis beizutragen. Die Ausstellung wird von Diskussionen, Filmvorführungen und Performances begleitet.

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